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LEDs richtig verbinden

Modulare Lösungen zur Wartung von LED-Lichtsystemen

Beleuchtungssysteme mit Glühlampen oder Leuchtstoffröhren haben mittlerweile größtenteils ausgedient. Neue LEDs sind kleiner, langlebiger und Energieeffizienter als die herkömmlichen Produkte. Die Wartung und der Austausch herkömmlicher Leuchtmittel war durch Gewinde oder Rastpins schnell und einfach. Neue LEDs in SMD oder in bedrahteter Ausführung werden meist auf oder in die Platine gelötet, so dass eine feste und nicht so leicht wieder lösbare Verbindung entsteht, was in Anwendungen und Systemen zu Problemen führt. Aber auch hier ist eine leichter und kostengünstiger Austausch von einzelnen Komponenten und Modulen notwenig. Mit Hilfe von Präzisionsbuchsen- und stiften können bedrahtete LEDs, Display- und LED-Module sowie Treiberboards einfach und kostengünstig getauscht, erweitert und gewartet werden.

LEDs richtig verbinden

In allen Bereichen des Alltags finden sich Anwendungen, wie beispielsweise im Haushalt, im Automobil, in der Unterhaltungselektronik, bei Hintergrundbeleuchtungen von Displays, im Bereich öffentlicher Beleuchtungen als  auch im Straßenverkehr bei Signalen und Beschilderungen. Heutzutage wird alles beleuchtet, möglichst bunt, klein, kostengünstig und langlebig soll es sein. Immer kleinere und immer leuchtstärkere LED´s erfüllen dies.

Bei LED-Lichtsystemen spielen Steckverbinder unterschiedliche Rollen je nach Anwendung.  So dienen sie zur modularen Aneinanderreihung von LED-Leuchtstreifen, stellen die elektrischen Verbindung zur LED-Treiberplatine her, oder ermöglichen die Sockelung von LED´s. Es gibt eine Vielzahl von einsetzbaren Steckverbindern, die bei diesen Anwendungen eingesetzt werden können. Diese sind etwa Board-to-Board Verbinder für horizontale und vertikale Lösungen, einzelne Buchsen für die Sockelung von LED´s und Buchsenleisten für Displaymodule. Dazu gibt es spezielle Mehrfachmodule, etwa für 7-Segment Anzeigen und Displays, Doppelmodule als Fassung für LED-Lampen (MR11 und MR16) oder einzelne Stifte und Kontaktbuchsen für die individuelle Lösungen.

LED Displaymodule

Stecklösung-7-Segment
Abb.1: Stecklösung von 7-Segment-Anzeigen mit Hilfe von Präzisionsbuchsen

Für LED Module gibt es verschiedene Möglichkeiten diese steckbar zu machen. So können Sie mit vertikalen oder horizontalen Sockeln auf der Platine oder direkt an der Kante platziert werden, so dass sie direkt hinter der durchsichtigen Frontabdeckung im Gehäuse sitzen. Die Sockel gibt es für Einfach- und Mehrfachmodule als Einlötversion oder auch in SMD-Ausführung. Ansonsten gibt es eine Vielzahl von Präzisionsbuchsen, um die Module direkt in der Platine steckbar zu machen. 

LED Treibermodule

Stromversorgung-LED
Abb.2: Kontaktierungsmöglichkeiten der Stromversorgung an LED-Treibermodulen

Um Kabel für die Stromversorgung von LED Treibermodulen nicht direkt in die Platine einlöten zu müssen, werden Präzisionskontaktstifte in unterschiedlichen Ausführungen, etwa mit Lötkelch, mit Crimpende, oder geschlitzt direkt in die Platine gelötet, oder mit Hilfe von Präzisionsbuchsen eingesteckt.

Horizontale Verbindungen mehrerer aneinander gereihter LED-Module

Verbindung LED-Leuchtstreifen
Abb.3: Horizontale Verbindung von LED-Leuchtstreifen

Die passgenaue Aneinanderreihung von Modulen, um z.B. Lichtbänder in LED-Beleuchtungen zu verbinden, benötigt typischerweise Leiterkartensteckverbinder wie in Abbildung 3 zu sehen. Wenn bei der Produktentwicklung von Anfang an auf einheitliche Lösungen geachtet wird, sind später Module verschiedener Serien besser kombinierbar. Außerdem ist so eine einheitliche Verarbeitung, etwa von Hand (THT-Bauteile/Wellenlöten) oder maschinell mit SMD Bauteilen für Reflow Lötverfahren, gewährleistet. 

Es müssen verschiedene Fragen geklärt sein, bevor Steckverbinder für Anwendungen ausgewählt werden. Wird der Bestückungsvorgang eine reine SMD Bestückung sein, eine reine THT Bestückung, oder ist sogar eine Mischbestückung nötig?  Der zu Verfügung stehende Platz auf der Platine und wie hoch die einzelnen Komponenten sein dürfen, ist zu klären. Welche Qualität und Robustheit müssen Steckverbindungen aufweisen, wird nur einmal gesteckt, selten (bei Wartung), oder regelmäßig? Die Beantwortung dieser Fragen leitet dann gleich auf die Kosten und ein vorhandenes Budget weiter. Danach kann man sich dann die Optionen an Steckverbinderlösungen im Detail anschauen. In den Abbildungen 4 und 5 sind zwei horizontale SMD Steckverbinder, mit 0.05“/1,27mm Raster und mit 0.1“/2,54mm Raster, zu sehen. Mit dieser Kombination aus qualitativ sehr hochwertigen Stift- und Buchsenleisten können LED-Module einfach und vor allem mehrfach gesteckt werden. Hiermit lassen sich längere Ketten von Modulen stecken, oder einfach fehlerhafte Module entfernen und ersetzen.   

In Abbildung 6 werden ebenfalls zwei Leiterplatten horizontal miteinander verbunden, doch in diesem Fall mit einer SMD Brücke, die beidseitig gelötet wird und eine starre Verbindung herstellt.

Für horizontale Verbindungen können auch Federkontakte/Module mit passenden Gegenkontakten eingesetzt werden, siehe Abbildung 7. Diese Verbindung erlaubt ein gewisses Spiel, so dass die Verkettung von LED-Modulen größere Fertigungstoleranzen zulässt. Lösungen dieser Art sind in der Regel etwas teurer, haben aber einen großen Vorteil bei Anwendungen, die Schock oder Vibrationen ausgesetzt sind und starre Steckverbindungen eventuell Schaden nehmen könnten. 

Eine mechanisch sehr stabile Lösung bietet sich mit THT Steckverbindern wie in Abbildung 8 an, gerade wenn die Platine sowieso gemischt bestückt wird.  Die THT Versionen haben Vorteile bei der Handbestückung von Platinen und halten größere Kräfte beim Stecken aus. 

Stecken von LED-Leuchtmittel (MR11 und MR16) mit G4 und G5.3 Stecksockeln

Im Übergang von herkömmlichen Leuchtmitteln zu LED-Lampen waren Halogenlampen sehr populär. Diese haben jedoch aufgrund Ihrer schlechten Energieausbeute heute größtenteils ausgedient. LED´s haben im Vergleich zu klassischen Leuchtmitteln und Halogenlampen einen deutlich niedrigeren Stromverbrauch und Energieverlust, sowie eine viel längere Lebenserwartung. Um Halogenlampen in bestehenden Systemen zu ersetzen wurden LED-Leuchtmittel mit zwei Kontaktstiften entwickelt. So werden zur Kontaktierung entweder einzelne Buchsen benötigt oder fertige Doppelsockel. MR11 Strahler (12V) können sowohl über G4 oder G5.3 Stecksockel verfügen und MR16 Strahler (12V) über G5.3 Stecksockel.

Die Rückseite von Einzelbuchsen oder Sockeln ermöglich ebenfalls unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten. Diese gibt es beispielsweise als THT Einlöt- oder Einpressversion mit offenem oder geschlossenem Boden, mit Lötkelch oder Crimpende zur rückseitigen Kabelmontage oder auch als SMD Version. Der Pinabstand und der Pindurchmesser des Leuchtmittels kann variieren und muss natürlich berücksichtigt werden. Je nachdem welches LED Leuchtmittel gesteckt werden soll, sind diese Punkte zu beachten. Der Pinabstand bei G4 und GY4 Typen liegt bei 4mm, der Pindurchmesser bei 0,65-0,75mm. Die GU4 und GZ4 haben den gleichen Pinabstand, doch Pindurchmesser von 0,95-1,05mm. Bei den G5.3, GU5.3 und GX5.3 Typen beträgt der Pinabstand 5.3mm mit Pindicken von 1,45-1,60mm. Unterschiedliche Versionen von Einzelbuchsen sieht man in den Abbildungen 9 und 16, Sockel für MR11 und MR16 sind in den Abbildungen 10 bis 15 zu sehen.

Einzelbuchsen für Kontakte von MR11 Leuchtmitteln
Abb. 9: Einzelbuchsen für Kontakte von MR11 Leuchtmitteln

LED Displaymodule

Einzelbuchsen für Kontakte von MR16 Leuchtmitteln
Abb. 16: Einzelbuchsen für Kontakte von MR16 Leuchtmitteln

Die präzisionsgedrehten Buchsen und Kontaktstifte werden in der Regel aus Berylliumkupfer gefertigt und haben eine verzinnte oder vergoldete Oberfläche. Die in die Buchsen eingesetzten Kontaktclips sorgen für einen hochwertige Kontaktierung und einen sicheren Halt.   Prototypen für kundenspezifische Lösungen können in kleinen Mengen und kurzfristig in FR-4 umgesetzt werden, bevor vielleicht später für größere Serienmengen ein neues Spritzgussgehäuse gefertigt wird. Auch die einzelnen Pins und Buchsen können nach Kundenvorgaben modifiziert oder neue Versionen gefertigt werden. Für Anwendungen die dauerhaft über 150°C betrieben werden, können in den Buchsen Kontaktclips aus Berylliumkupfer verwendet werden, bei denen die Federkraft über die Zeit stabil bleibt und eine sichere Kontaktierung gewährleistet wird.

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